Meine Rede anlässlich der Weitergabe des Parteipräsidiums am 22. Mai 2025.
Liebe Genossinnen und Genosse, liebe Freund:innen, liebe Anwesende
Ich stehe heute hier und bin – etwas wehmütig auch – aber vor allem danke. Und zwar nicht, weil mein Terminkalender ab heute mehr Spielraum hat. Sondern dankbar dafür, was ich in den letzten Jahren erlebt habe. Das Präsidium der SP Basel-Stadt hat mich stark gefordert und auch stark wachsen lassen. Dies war nur dank Eurem Vertrauen möglich – und dank der Unterstützung ganz, ganz vieler Menschen in unserer Partei.
Das Versprechen 2021
Ich hatte Euch vor vier Jahren versprochen, mich mit voller Kraft für unsere gemeinsamen Ziele einzusetzen: Für soziale Gerechtigkeit, für ökologische Verantwortung und für eine Politik, die den Menschen dient, die den Menschen ins Zentrum stellt. Ich glaube, ich kann mit gutem Gewissen sagen: Das Versprechen, mich mit voller Kraft einzusetzen, habe ich eingelöst. Zusammen haben wir viel erreicht seither. Es war ganz schön viel los in den letzten Jahren und Monaten. Und die SP war bei den wichtigsten Dingen immer zuvorderst und massgebend dabei.
Das Erreichte
Basel-Stadt hat einen Mindestlohn, wir haben die Kita-Bedingungen enorm verbessert (sowohl für die Familien als auch für die Mitarbeitenden), Basel-Stadt hat ein ambitioniertes und wegweisendes Netto-Null-Ziel. All dies war Team-Arbeit (bei vielem davon hatte ich persönlich wenig damit zu tun, es waren die Früchte der Arbeit aus den Jahren davor) – aber all dies war wesentlich geprägt von der SP, wenn es nicht sogar nur dank der SP Basel-Stadt überhaupt passiert. Es macht mich dankbar, bei diesen Meilensteinen und konkreten Verbesserungen dabei gewesen zu sein.
Historisches
In unsere Präsidiumszeit ist auch die Wahl eines Bundesrates aus Basel-Stadt gefallen, das Ständeratspräsidium aus Basel-Stadt und die Wahl des ersten Regierungsrates, der erst als erwachsener Mann in die Schweiz gekommen ist. Vielleicht war es auch die erste Ersatzwahl, bei dem ein vakanter SP-Sitz von den Grünen angegriffen wurde, das weiss ich nicht genau. Auf alle Fälle haben wir ziemlich viele historische Dinge erlebt. Das war aufregend, Nerven aufreibend – und ich blicke dankbar darauf zurück.
Wahlniederlagen und -erfolge
Wir haben im Nationalrat einen Sitz verloren. Das tut noch heute weh. Wir haben im Grossen Rat einen Sitz gewonnen – das ist sehr cool. Für beide dieser Wahlen haben wir Knochenarbeit geleistet – auf allen Ebenen. Es macht mich stolz und dankbar, dieses Engagement und das Zusammenstehen gespürt zu haben.
Commitment
Ihr kennt mich wohl gut genug: Ich war in all diesen Kampagnen und ganz allgemein in der Arbeit für unsere Partei absolut „committed“. Entsprechend sind mir die vielen Kampagnen auch unglaublich nahe gegangen. Konstruktive Kritik hat mich motiviert und gefreut – Zitate in Zeitungen von „Mitgliedern, die anonym bleiben wollen“ haben uns nicht so sehr weitergebracht. Hingegen liebte ich umso mehr offene, kontroverse Diskussionen zum Beispiel an der Delegiertenversammlung. Widerspruch und respektvolle Debatten machen Spass – gerade auch intern.
DANKE
Ich fand es ehrlich und wichtig, dazu zu stehen, dass ich jetzt auch müde bin. Ich habe dies alles sowieso nur deshalb durchgestanden, weil ich so viel Solidarität und Unterstützung erfahren habe: Im ursprünglichen Präsidiums-Team noch mit Jessica, Marcel und Stefan – und jetzt zusammen mit Marcel und Martin. Wir haben vier Jahre lang jeden Dienstag Mittag zusammen verbracht mit der wöchentlichen Sitzung und unzählige weitere Sitzungen (Geschäftsleitung, Parteivorstand, Kernteam, Wahlleitung, Kampagnenkernteam… und wir haben wöchentlich x Chat-Nachrichten ausgetauscht, uns gegenseitig bekocht, verschmierte Türen geputzt, Wordings geschliffen, immer wieder mal eine „Saure Zunge“ getrunken. Ich werde dies echt auch vermissen.
Aber auch die Unterstützung durch unsere sehr engagierten Mitarbeitenden auf dem Sekretariat war unverzichtbar in diesen Jahren. Ohne Euch wäre sowieso nichts von all dem denkbar gewesen.
Und natürlich auch nicht ohne das spezialisierte Knowhow von unzähligen von Euch, auf das wir punktuell zählen durften, ohne die gute Zusammenarbeit mit unsere Regierungsrät:innen und unseren „Nationalen“ – und ohne das ganze Basis-Engagement in den Quartiervereinen und den diversen Gremien.
Danke Euch allen. Und ein ganz spezieller Dank geht an meine Familie – an Flo und die Kinder. Sie haben viel ausgehalten in diesen vier Jahren, ich habe oft gefehlt. Sie haben deswegen nicht (oder nur selten, oder nur wenn ich es nicht gesehen habe) die Augen verdreht. Merci für die Geduld und das Mittragen.
Herausforderungen bleiben
Die politische Arbeit geht uns nicht aus, Genoss:innen! Die SP wird weiterhin viel Verantwortung tragen müssen, tragen dürfen. Auch das künftige Präsidium wird viel zu tun haben und mit unserer Partei den Kanton prägen können. Der Einsatz für bezahlbaren Wohnraum, für eine gute Umsetzung von Klimaschutz und Klimaanpassung, für weitere Fortschritte in der Gleichstellung und natürlich für unsere Direktabzug-Initiative wird weitergehen.
Ich freue mich, dass ich als Grossrätin und als Basismitglied weiterhin meinen Beitrag dazu leisten kann. Ich bin stolz, Teil dieser Bewegung zu sein. Ich bin stolz darauf, was wir erreicht haben, und dankbar für die wertvollen Erfahrungen und aufrichtigen Begegnungen.
Ich wünsche dem künftigen Präsidium – Julia, Barbara und Thomas – ebenfalls ganz viele von denen und weitere wichtige Erfolge. Ihr werdet rocken.
Danke Euch allen.