Prämien runter, Löhne rauf! Meine kurze 1. Mai-Rede.
Liebe Kolleg:innen, liebe Genoss:innen, liebe Anwesende
Wir kommen heute zusammen, um gemeinsam einzustehen für ganz wichtige Anliegen unserer Zeit.
Es ist ja schon länger ein schlechter Witz. Ein Witz, der sogar immer noch schlechter wird:
Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt. Wir leben in einem noch reicheren Kanton. Und dennoch ist jedes zehnte Kind in der Schweiz von Armut betroffen. Jede zehnte Person macht Armutserfahrung.
Und daneben haben wir Konzerne und Superreiche, die schon gar nicht mehr wissen, wohin mit ihren immer noch grösser werdenden Gewinnen und Vermögen. Die Schere geht weiter auf.
Wir kommen heute zusammen, weil wir für all jene einstehen, die jeden
Monat die Stirn in Falten legen, weil sie nicht wissen, wie sie die Krankenkasse für sich und die Kinder bezahlen sollen; – jene, die Albträume haben, weil die Miete schon wieder gestiegen ist und sie nicht wissen, wo sie eine andere, bezahlbare Wohnung finden können; – und für jene, die gerne einer Arbeit nachgehen möchten, aber keine Kinderbetreuung finden, die sie mit ihrem Lohn finanzieren können.
Wenigstens letzteres wird ab diesem Sommer besser, u.a. auch dank der Verbesserungen, die wir durch unsere Kita-Initiative erreicht haben.
Die anderen, mindestens ebenso wichtigen existenziellen Herausforderungen bleiben bestehen. Und zur Sicherung der Kaufkraft der Menschen ist deshalb essenziell:
Prämien runter, Löhne rauf!
Kolleginnen und Kollegen: Wir erleben aktuell diverse Versuche eines bedrohlichen Backlash. Die politische Rechte ignoriert nicht nur die Klimaerhitzung und was diese konkret für die Menschheit bedeutet – insbesondere natürlich für den ärmeren Teil davon – nein, die politische Rechte arbeitet auch ganz konkret an der Schwächung wichtiger Errungenschaften hier in Basel: Sowohl der Wohnschutz, als auch das soziale Netz oder gewerkschaftliche Erfolge wie der Mindestlohn oder die Beschränkung der Ladenöffnungszeiten sind unter Dauerbeschuss. Auch das JA zur 13. AHV-Rente wird bereits wieder infrage gestellt. Es braucht darum unseren Kampf um jedes kleine Stück Verbesserung. Gemeinsam gehen wir in die Offensive und verteidigen Erreichtes.
Es ist keine Frage des Geldes, es ist eine Frage des politischen Willens: Das Geld ist scheinbar immer da für Aufrüstung und Steuersenkungen – nie aber für die Entlastung von Menschen mit wenig Einkommen.
Es braucht mehr Prämienentlastung, es braucht höhere Löhne – sie stehen uns zu. Danke, dass wir Seite an Seite dafür kämpfen.