Dass sich Menschen, die nicht «schon immer» in der Schweiz gelebt haben, in der Politik engagieren, ist ein Grund zur Freude. Es zeigt, dass sie sich mit ihrem neuen Umfeld identifizieren und bereit sind, es mitzugestalten.
Leserinnenbrief zu einem Artikel in der bz vom 3.10.2019
Weil wir «Linken» Menschen als Menschen sehen und sie nicht nach ihren Herkunftsländern beurteilen, ist es logisch, dass sich viele MigrantInnen in der SP wohl und willkommen fühlen. Dass der Präsident der SVP Basel-Stadt behauptet, diese Schweizerinnen und Schweizer würden sich «vor allem für ihr ehemaliges Heimatland» einsetzen ist eine ungeheuerlicher und haltloser Vorwurf, den ich nicht stehen lassen kann. Schon allein ein Blick auf die grossen Anstrengungen von Mustafa Atici, der im Artikel als Beispiel genannt wird, im Bereich der Bildungspolitik widerlegt die Unterstellung. Es profitieren alle davon. Dass sich Leute engagieren, ist eben gerade ein Zeichen dafür, dass sie sich hier Zuhause fühlen. Wenn durch ihr Engagement zugleich der Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Basel oder auch über die Landesgrenzen hinweg einfacher wird, ist dies ein zusätzlicher, unbezahlbarer Vorteil.
Es darf nicht sein, dass eine Partei anhand der politischen Gesinnung einer Person über «gut» oder «schlecht» integriert urteilt. Die Aussage von Rutschmann beweist einmal mehr, wie sehr diese Partei von Vorurteilen geprägt ist.
Zum Glück kann ich die SP mit Beat Jans, Mustafa Atici, Christian von Wartburg und Sarah Wyss in den Nationalrat und Eva Herzog in den Ständerat wählen – und Tanja Soland in die Regierung. Da weiss ich, dass diese allesamt ein anderes, freundlicheres Menschenbild haben.