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„Menschenleben schützen“ versus „Fahrzeug abstellen“

Ich wünschte, ich wäre überrascht gewesen: Nachdem das Bau- und Verkehrsdepartement mitgeteilt hatte, an besonders gefährlichen Stellen die Verkehrssicherheit für Velofahrende zu erhöhen, hagelte es Kritik. Die Medien tragen dazu ihren Teil bei.

Dort, wo zwischen Tramgeleisen und heutigen Parkplätzen nur ganz wenig Platz bleibt, ist die Situation für Velofahrende heute sehr gefährlich. Eine sich öffnende Autotüre, ein kleiner Ausweich-Schwenker wegen einer Katze, ein zu spät bemerktes, sich näherndes Tram… ein einziger kleiner Vorfall kann zum Sturz der velofahrenden Person führen und im im unglücklichsten Fall ein Menschenleben kosten.

Die Velofahrenden werden – erfreulicherweise – immer mehr. Es ist höchste Zeit, dass sinnvolle Massnahmen für ihre Sicherheit ergriffen werden. In diesem Falle werden Parkplätze beseitigt, die besonders gefährlich sind und immer gefährlicher werden: Der Platz zwischen Tramgeleise und parkiertem Auto wird nämlich immer noch enger, weil die Autos immer breiter werden.

Betroffen von der Verkehrssicherheitsmassnahme sind vorerst 180, später weitere 350 Parkplätze von insgesamt 27’000 (!) – viele Medien richten ihren Fokus dennoch allein auf die Parkiermöglichkeiten, nennen die Massnahme einen „Parkplatz-Kahlschlag“. Das ist schade und unpassend. Es ist für eine Stadt wie Basel ganz wichtig, dass möglichst viele Menschen mit dem platzsparenden und emissionsfreien Velo unterwegs sind. Die Sicherheit gilt es deshalb möglichst gut zu gewährleisten. Ich staune wirklich, wie man zum Schluss kommen kann, dass das Abstellen von Fahrzeugen höhere Priorität hat als der Schutz von gefährdeten Verkehrsteilnehmenden. Wer die Verkehrssicherheits-Massnahme ablehnt, nimmt Todesopfer in Kauf.

Die politische Rechte spricht von einer „rein ideologischen“ Massnahme. Ich bin sehr gerne „ideologisch“, wenn ich eine Massnahme zum Schutz von Menschenleben begrüsse.

1 thought on “„Menschenleben schützen“ versus „Fahrzeug abstellen“”

  1. Gut gewähltes Foto! RIP Martin V.

    Innere Margarethen ist auch jemand gestorben …

    Und die Zustände nun jeden morgen auf der ASAG Kreuzung sind himmelschreiend!

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