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Frontalangriff auf die Kultur-Vielfalt

Zum angekündigten Referendum gegen das Kaserne-Projekt.

Auch ich trauere der geforderten und versprochenen „grosszügigen Öffnung der Kaserne zum Rhein“ hinterher, auch ich hatte zum Konzept, wie es nun vom Grossen Rat überwiesen wurde, meine Fragezeichen. Aber wer sich eingehend mit dem Ratschlag befasste, kam unweigerlich zum Schluss: Will man der freien Kulturszene Raum geben und Projekte im Bereich der Kreativwirtschaft ermöglichen, muss man zu diesem Kaserne-Projekt ja sagen.

Dass FDP und LDP beim Ergreifen des Referendums nun die angeblich hohen Kosten als Grund anführen, ist lachhaft. Die einmalig anfallenden rund 44 Millionen Franken sind ein Klacks verglichen mit den Summen, die uns die sogenannte Hochkultur alljährlich wert ist. Kommt hinzu, dass davon über 30 Millionen allein für die Sanierung und die Erdbebenertüchtigung gebraucht werden – und weitere 3 Millionen dafür, dass Herbstmesse und Tattoo trotzdem stattfinden können. Wir haben es also definitiv nicht mit einem Luxusprojekt zu tun.

Es ist offensichtlich: Die sogenannt Bürgerlichen sind nur dann bereit, Kultur zu fördern, wenn es um Hochkultur oder kommerzielle Projekte geht. Für die kreative freie Kulturszene fehlt ihnen der Sinn.